Sanierung historische Maschinenhalle, München


Seit 2006 waren wir mehrfach in der Liegenschaft des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Pfarrstraße 3, im Zuge von Umbaumaßnahmen tätig.

Seitens des Freistaat Bayern ist nun geplant, die bestehende Jugendstil-Halle, die bislang lediglich als temperierte Ausstellungs-halle genutzt wurde, zu einer Veranstaltungshalle mit moderner Technik und Ausstattung umzubauen.

Der Altbestand war als Arbeitermuseum sowie Straßen- und Fluss-bauamt vor dem Jahr 1912 errichtet und im Jahr 1961 mit einem Anbau erheblich erweitert worden.

Statische Bestandsunterlagen waren vom Altbestand nicht mehr vorhanden, weshalb im Zuge der ersten Planungsüberlegungen eine detaillierte Bauwerksuntersuchung durchgeführt wurde, die sowohl die Konstruktionsart als auch die Tragfähigkeit der Bauteile feststellen sollte.

Im Zuge dieser Untersuchungen ergab sich, dass es sich bei dem Altbestand um die älteste bekannte Eisenbetonkonstruktion in München handelt (bislang galt das Deutsche Museum als älteste in München ausgeführte Eisenbetonkonstruktion).

Es stellte sich aber auch heraus, dass wesentliche Stützen der Halle, welche die Dachkonstruktion der Maschinehalle und damit auch darüber liegende Gebäudeteile tragen, aus einem nicht trag-fähigen Beton (B5) bestehen. Außerdem ergab die Untersuchung der Bewehrung teilweise eine erhebliche Korrosion der Stützen-bewehrung.

Bei der Dachkonstruktion zeigte sich eine Mischkonstruktion aus dünnen tragenden Eisenbetonwänden, auf denen Unterzüge ablasteten mit einer untergehängten dünnen Eisenbetonschale, sowie Verglasungen, welche nicht mehr den gängigen Vorschriften entsprechen - siehe hierzu die Skizze auf Seite 2.

Planerisch wurden mehrere Varianten einer technischen Lösung untersucht. Die Notwendigkeiten aus einer totalen Umnutzung und der Anordnung von Lüftungstechnik im Dachzwischenraum führte jedoch letztlich dazu, die Dachkonstruktion und die nicht tragfähigen Stützen zu erneuern unter der denkmalpflegerischen Maßgabe, dass die Anmutung der historischen Jugendstilhalle erhalten bleibt.

Auf Grund der kritischen Ergebnisse hinsichtlich der Tragfähigkeit der Stützen wurde in Abstimmung mit dem Bauherren ein Bauwerks-monitoring eingerichtet, um aufwändige Interimsunterstützungen bis zum Baubeginn zu vemeiden.