Postgebäude an der Unsöldstraße, Münche


Diese im Vergleich kleine Baumaßnahme stellte wegen der komplexen Zusammenhänge diverser vorausgegangener Eingriffe in die bestehende Tragstruktur große Anforderungen an die ingenieurmäßige Planung der erforderlichen Sanierungs-Maßnahmen.

Das Postdienstgebäude an der Unsöldstraße, Baujahr ca. 1927, vier Geschosse mit 2-geschossiger Dachkonstruktion und Keller, ist im Laufe seiner Nutzung mehrmals umgebaut worden.
Ursprünglich sollten wir bei diesem Bauvorhaben für einen Durchbruch im Erdgeschoss die konstruktiven Maßnahmen erarbeiten. Die erste Besichtigung vor Ort ließ Fragen hinsichtlich der Ablastung der im 1. Obergeschoss im Jahr 1998 ausgeführten Abfangung der Mitteltragwand aufkommen.

Erst nach einem genauen Aufmaß und gründlicher Durchsicht der Bestandsunterlagen in Zusammenhang mit den vorangegangenen Umbaumaßnahmen ergab sich, dass offensichtlich die Stützenlasten des Umbaues 1998 mit ca. 900 kN aus dem 1. OG direkt auf das Mauerwerk im EG aufgestellt wurden.
Erste Überschlagsberechnungen zeigten eine um den Faktor 5 überschrittene Mauerwerkspressung. Es hatte sich unter Aktivierung der Querwände ein vorübergehend stabiler Zustand eingestellt, der jedoch dringendst behoben werden mußte.
In enger Abstimmung mit der Baubehörde und dem Statikprüfer erfolgten die Abstützungsmaßnahmen. Eine eingehende Mauerwerksuntersuchung wurde durch die TU München, Materialprüfamt erstellt.

Auf der Basis der Erkenntnisse der Materialprüfung konnten die Sanierungs-Maßnahmen, insbesondere die Erneuerung der Mauerwerkswand im EG als Stahlbetonwand, bis in den Fundamentbereich geplant und durchgeführt werden.